published 13.03.2021

Bild: Sebastian Sammer/unsplash

Vor zehn Jahren ereignete sich das verheerende Erdbeben in Japan, bei dem über zwanzigtausend Menschen in den Fluten, in einstürzenden Gebäuden und in entgleisten Zügen ums Leben kamen. Auch ein Kernkraftwerk wurde zerstört, dabei wurde Radioaktivität freigesetzt. Es kam aber dadurch niemand zu Schaden. Dennoch stand das Thema Fukushima bei Medien und Politik im Zentrum der Aufmerksamkeit. Hier und hier finden Sie exzellente Analysen dazu. Ich möchte in diesem Beitrag einige wenige Aspekte zum Thema Atom veranschaulichen.


Atome in Krieg und Frieden

Die Ingenieure im oberen Bild, die gerade die erste Plutonium-Bombe zusammengebaut haben, hatten offensichtlich ein recht entspanntes Verhältnis zu Strahlung und Atom.

40 Jahre später ging das Kraftwerk in Koeberg ans Netz. Es liegt in der Nähe von Kapstadt, hat zwei Druckwasserreaktoren mit je 0,9 Gigawatt elektrisch und ist das einzige AKW auf dem afrikanischen Kontinent. Es hat keine Kühltürme, weil es das Meerwasser zur Kühlung nutzt.


 

Der nukleare Brennstoff

Kernkraftwerke „verbrennen“ Uran, das in Form von Tabletten („Pellets“) in langen, dünnen Röhren untergebracht ist. Hundert oder mehr dieser Brennstäbe („Fuel Rods“) werden zu einem Brennelement zusammengesetzt. Hundert oder mehr dieser Elemente hängen dann im „Kern = Core“ eines Reaktors und werden von Wasser umströmt, das dabei auf hohe Temperaturen erhitzt wird, um, direkt oder indirekt, eine Dampfturbine anzutreiben.

Quizfrage:  A: ist das abgebildete Brennelement noch unbenutzt, oder B: war es schon eine gewisse Zeit im Reaktor eingesetzt, und wird jetzt einer vorschriftsmäßigen Inspektion unterzogen?

A ist die richtige Antwort. Im Fall B wäre der Mann schon nicht mehr am Leben, denn die “Asche”, die sich bei der Verbrennung des Urans in den Rohren ansammelt, ist mörderisch radioaktiv.


Die heiße Asche

Brennelemente, die ein oder mehrere Jahre zur Stromproduktion eingesetzt waren, werden aus dem Reaktor entfernt und im „Abklingbecken“ unter Wasser aufbewahrt. Das geschieht einerseits um sie zu kühlen, andererseits um die radioaktive Strahlung abzuschirmen, denn auch nach Beendigung der Kernspaltung, welche die eigentliche Energiequelle im Reaktor ist, produziert besagte radioaktive Asche noch so viel Hitze, dass die Brennstäbe ohne Kühlung schmelzen würden.

Obwohl radioaktive Strahlung unsichtbar ist, erscheint im Wasser ein bläuliches Licht (siehe Abbildung). Das wird von Gammastrahlen erzeugt, die aus den Brennstäben kommen und mit Elektronen der Wassermoleküle zusammenstoßen. Die werden bei der Gelegenheit auf über Lichtgeschwindigkeit (im Wasser) beschleunigt und erzeugen die sogenannte Cherenkov Strahlung. (Hier ein persönliches Erlebnis: als Safeguards Inspektor für die Internationale Atombehörde schaute ich in einen solchen Pool mit seiner magischen Strahlung, als da plötzlich ein Taucher im Wetsuit im Wasser schwamm. Ich hoffe, dass er sich nachher gut geduscht hat.)

Beim Design von Kernkraftwerken spielt die Vermeidung der Überhitzung von Brennelementen bei einem Störfall – sei es im Reaktor oder im Abklingbecken – eine zentrale Rolle. Man installiert mehrere unabhängige Kühlsysteme, die im Notfall anspringen.


Japanische Kernenergie

Entlang der Ostküste im Norden der Insel Honshu gab es eine Reihe von Kernkraftwerken (im Bild dargestellt durch rote Punkte) mit je einem oder mehreren Reaktoren, die von Erdbeben und Tsunami getroffen wurden. Bei den ersten Erdstößen schalteten sich alle Reaktoren automatisch ab und setzten Backup Kühlsysteme in Gang.

Einige Minuten später allerdings setzte der Tsunami in Fukushima Daichi alle Maschinenräume unter Wasser und die Kühlsysteme fielen aus. Die havarierten Reaktoren waren in geringerer Höhe über dem Meeresspiegel gebaut worden als die übrigen.

Die erfolgreichen Abschaltungen sind im Bild durch grüne Marken dargestellt.

 


 

Knallgas

Das Fehlen der Kühlung führte zum Überhitzen und letztlich zum Schmelzen von Brennelementen. Dabei wurde in einer chemischen Reaktion – zwischen Wasser und dem Metall der Brennstäbe – Wasserstoff gebildet. Der mischte sich mit der Luft in der Reaktorhalle zu „Knallgas“, welches explodierte und das Dach absprengte. 

Bei der Gelegenheit entwich radioaktives Material in die Luft, allerdings nur ein kleiner Bruchteil im Vergleich zu Tschernobyl. Der Wind wehte das meiste übers Meer (siehe Bild), wo es weniger Schaden anrichtete.


Dosis

Ein Maß für die Wirkung von Strahlung auf den menschlichen Körper ist die „Dosis“, gemessen in Milli-Sievert (mSv). Diese Dosis erhöhte sich in der Umgebung des Kraftwerks nach dem Unfall. Welche Gefährdung für die Bevölkerung wurde dadurch geschaffen? Das zeigt ein Vergleich mit der natürlichen Strahlung, der wir fortlaufend ausgesetzt sind.

Diese ist von Region zu Region verschieden. Die Dosis außerhalb des Kraftwerksgeländes Fukushima war vergleichbar mit der natürlichen Dosis in skandinavischen Ländern. Dennoch wurden Zigtausende aus den Zonen um das Kraftwerk evakuiert.


Die Opfer

Die Evakuierung fand unter chaotischen Umständen statt. Die Umgegend mit ihrer Infrastruktur war ja gerade durch den Tsunami verwüstet worden. Mehrere unter den Alten und Kranken überlebten die Umsiedelung nicht. Sie waren die einzigen Opfer im Zusammenhang mit der nuklearen Katastrophe. Durch Strahlung kam niemand ums Leben.

Oben abgebildet ist das Ergebnis der von den Vereinten Nationen in Auftrag gegebenen Studie. Ein Katastrophenmanagement mit mehr sachlichen und weniger ideologischen Argumenten hätte hier viele Menschenleben gerettet.


Die Medien

Politik, Medien und grüne Ideologen schlachteten die Katastrophe für ihre Zwecke auf infame Weise aus. Die tatsächlichen zwanzigtausend Opfer von Erdbeben und Tsunami wurden kaum erwähnt, man berichtete statt dessen über fiktive Opfer des nuklearen Unfalls.

Auch zwei Jahre danach, als man längst Überblick über die Folgen der Katastrophe hatte, scheute sich die ARD nicht, von 16.000 Fukushima-Opfern zu sprechen. 


Die Kunst

Dieses Bild eines „Concerned Artist“ ist repräsentativ für die Ignoranz der grünen Szene und ihr totales Desinteresse an Fakten. Es zeigt das Kraftwerk Fukushima mit Erdbebenwelle und zwei Kühltürmen. Hätte das Kraftwerk Kühltürme gehabt, dann hätte man es nicht am Meer gebaut und es wäre vom Tsunami verschont geblieben. The “concerned artist” was certainly not concerned about reality.


Der Meltdown

Die Instrumentalisierung von Fukushima bedeutet die endgültige Verabschiedung der Medien und der Politik von Menschlichkeit und Professionalität. Ab jetzt steht alles im Dienste der Lüge.

Da wird kein Respekt vor den wahren Opfern mehr gezeigt, wie etwa dem Mädchen auf dem Bild, welches vielleicht seine Familie verloren hat. Auch sie muss herhalten für die grüne Propaganda.

 


 

 

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1 Comment
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Alfred
3 years ago

Hat man jetzt nicht die heisse Asche, geschmolzen als Elefantenfuss unten im Betonklotz liegen, mit Verbindung zur Atmosphäre und zum Grundwasser?