published 01.02.2025

Bild: GEO.DE

Als man den russischen Schriftsteller Anton Tschechow fragte, woran man gescheiterte Gesellschaften erkennen könne, antwortete er:


„In gescheiterten Gesellschaften gibt es tausend Narren für jeden aufgeklärten Geist und tausend grobe Worte für jedes bewusste Wort. Die Mehrheit verharrt in Unwissenheit, und der vernünftige Mensch wird immer wieder unterdrückt.
Wenn in einer Gesellschaft Belanglosigkeiten die Diskussionen bestimmen und die Dummen im Mittelpunkt stehen, dann ist dies das Zeichen einer zutiefst gescheiterten Gesellschaft.
Nehmen wir zum Beispiel sinnfreie Lieder und hohle Worte – sie ziehen Millionen Menschen an, die dazu tanzen und sie nachplappern. Der Sänger wird gefeiert, berühmt und geliebt. So sehr, dass man sogar seinen Rat in gesellschaftlichen oder lebenswichtigen Fragen sucht.
Im Gegensatz dazu kennt kaum jemand die Schriftsteller und Denker, und noch weniger Menschen schätzen ihre Werke oder messen ihnen Bedeutung bei. Die meisten bevorzugen Ablenkung und Unterhaltung.
Jemand, der uns betäubt und uns von ernsten Gedanken ablenkt, oder jemand, der uns mit Belanglosigkeiten zum Lachen bringt, wird mehr geschätzt als jemand, der uns zur Realität aufweckt und uns mit der Wahrheit konfrontiert. Deshalb ist Demokratie für unwissende Gesellschaften ungeeignet, denn dort bestimmt die ignorante Mehrheit über das Schicksal aller.”

(Quelle: Philippe Plaisier, FB)


UND HIER EIN FREUNDLICHER GESCHENK-TIPP

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Marianne
2 months ago

Ja, ich möchte unterschreiben, was Tschechov sagt. Und trotzdem: Wer sind die Unwissenden? Wie unterscheidet man das? Es sind zB die Hochgebildeten, denen man verkaufen konnte, dass ein Mann eine Frau sein kann und umgekehrt. Die grosse ungebildete Masse hat das nie akzeptiert trotz der Bemühungen der Medien. Und am… Read more »

Gustl Grillenberger
2 months ago
Reply to  Marianne

Vielleicht müsste man im Akademischen Bereich auch differenzieren ? Es gibt in Deutschland 173 Lehrstühle für Genderforschung und 8 für Kernforschung ! M.E. dürfte das Niveau der Akademisierung der Gesellschaft zudem die letzten Jahrzehnte sehr stark gesunken sein. Die Gausskurve akademischer Begabungen (falls sie denn normalverteilt ist) hat ihren Bauch… Read more »

Josef Bodenhofer
2 months ago
Reply to  Marianne

Vielen Dank für Ihre wie immer hervorragenden Beiträge! Beim letzten angeblichen Zitat von Anton Tschechow habe ich so meine Zweifel. Tschechow starb 10 Jahre vor Beginn des Ersten Weltkriegs. Das Zitat passt haargenau in die Welt von heute; zur Zeit Tschechows waren die einzigen Massendrucksachen jedoch nur Zeitungen. Es gab… Read more »

Gustl Grillenberger
2 months ago

Wirtschaft erfordert ein Maß an Grund-Dummheit im Konsum-Karussel, welches Privatfernsehen u. Medien forcierten. Demokratie wertet –fernab Bildung- die Expertise eines HW Sinn genauso stark,wie Meinungen von Baerbock oder Kevin Künert. Bzgl. Stimmenbilanz übertreffen gar 2 Idioten 1 Prof. der Nuklearphysik. Und Diskussionen gipfeln in Mark Twains (heute brandaktuellem) Zitat : “Never… Read more »

DR. HEINRICH DAHMEN
2 months ago

Lieber Hans,
dazu passt das Buch von Hans Hermann Hoppe “Demokratie, Der Gott , der keiner ist”.
Herzlichen Dank für Deine Posts und beste Wünsche nach Südafrika,
hd

Cornelius Junghans,Dr.
2 months ago

Ein leider sehr, sehr zutreffendes Zitat. Wohl deshalb wird heute in jedem zweiten Satz das Wort “Demokratie” oder “demokratisch” beschworen, weil die “ignorante Mehrheit” ansonsten um ihre Macht fürchten müßte. Und die desaströse geopolitische Lage ist das Resultat einer ungebildeten, insbesondere humanistisch ungebildeten politischen Führungskaste. Daher auf zu mehr humanistischer… Read more »

Andi Voß
2 months ago

Mein lieber unbekannter Freund, also jedenfalls fühle ich das. War 2014 längere Zeit in ZA und mag Ihre Vort-Ort Reportagen sehr. Damals waren die Wahlen (DA/ANC) aktuell und Mr. Pistorius ein großes Thema. Es wurde gewarnt nachts durch JOBURG zu gehen, na logo. Ich war in Kliptown/Soweto und kann sagen:… Read more »