published 18.06.2022
Bild: Courtney Wenz / unsplash
Falls Sie als Pilot oder Baggerführer angestellt werden möchten, dann müssen Sie eine entsprechende Ausbildung nachweisen. Die Befürchtung ist nämlich, dass Sie anderenfalls mehr oder weniger großen Schaden für die Allgemeinheit anrichten könnten. Keine Ausbildung müssen Sie vorweisen, wenn Sie Bundesminister werden wollen – da müssen Sie nur einen Eid aufsagen können.
Ein Kranführer kann Schaden anrichten
Falls Sie als Pilot, Baggerführer, Medienkaufmann, Fluglotse, Handelsfachwirt, Wirtschaftsassistent, Lagerlogistiker, Notarfachangestellter, Beamter für Vermessung, Bilanzbuchhalter, Chirurgisch-technischer Assistent, Informatiker oder Elektroniker angestellt werden möchten, dann müssen Sie eine entsprechende Ausbildung nachweisen. Die Befürchtung ist nämlich, dass Sie anderenfalls mehr oder weniger großen Schaden für die Allgemeinheit anrichten könnten.
Keine Ausbildung müssen Sie allerdings vorweisen, wenn Sie Bundesminister werden wollen. Da müssen Sie nur einen Eid aufsagen können:
„Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden…“
Um also Schaden von 83 Millionen zu wenden und deren Nutzen zu mehren ist keine Ausbildung von Nöten. Wirklich? Wenn eine Regierung in ihrer Ignoranz oder Verantwortungslosigkeit Kraftwerke im Wert von zig Milliarden abreißt, um dann festzustellen, dass die Alternativen Energiequellen bei Schatten und Flaute nichts liefern? Fällt das unter die Rubrik „Nutzen mehren“? Fragt sich nur wessen Nutzen; den des deutschen Volkes oder den der Wind- und Sonnenbarone?
Wenn man die Entwicklung von Wirtschaft, Bildung, Sicherheit und Eintracht im Deutschland der vergangenen Dekaden betrachtet, dann kommt man nicht umhin, sich etwas mehr Kompetenz bei den politischen Entscheidungsträgern zu wünschen.
Die „Big Five“ der Qualifikation
Welche Kompetenz? Ich möchte hier fünf fundamentale Anforderungen für ein Amt in der Regierung auflisten, sozusagen meine „Big Five“ in Sachen Qualifikation für den Dienst am Volk. Das sind nicht die einzigen Tugenden die es braucht, aber wenn wir nur die hinbekämen, dann wäre das schon ein phantastischer Fortschritt.
- Integrität (IN)
Integrität ist die Übereinstimmung der Aufgabe, die wir übernommen haben mit unserer inneren Überzeugung. Nehmen wir an, ein Minister hätte die Verantwortung für die Energieversorgung des Landes angenommen, dann muss es sein innerstes Verlangen sein, dem Wohle des Landes zu dienen, indem er sicherstellt, dass genügend Energie verlässlich und preiswert zur Verfügung steht. Alle anderen Aspekte haben Nebensache zu sein. Er hat seinen Eid vor dem deutschen Volk abgelegt und nicht vor dem Weltwirtschaftsforum oder dem IPPC. Er hat auch nicht das Recht, jetzt, wo er die „Macht“ dazu hat, auf einem Egotrip eine persönliche fixe Idee umzusetzen.
- Wissen (WI)
Wissen ist der Besitz von gesicherten Erkenntnissen, die seit Menschengedenken angesammelt wurden, und ohne die ein optimaler Entscheidungsprozess nicht möglich ist. So wissen wir etwa, dass man einer Energiequelle nicht mehr Energie entziehen kann, als sie uns anbietet; dass man also bei einem gewissen Wind maximal soundso viel Megawatt ernten kann, egal wie viele Turbinen man noch aufstellt.
- Erfahrung (ER)
Erfahrung ist Erkenntnis, die wir durch eigenes Erleben erworben haben. Erfahrung ist detaillierter als erworbenes Wissen, und sie hat wesentlich mehr Überzeugungskraft auf uns. Ein Entscheidungsträger, der schon einmal wegen Stromausfalls stundenlang bei Dunkelheit in einem Kohleschacht gefangen war, der hat zum Thema Blackout ein anderes Verhältnis, als wenn er darüber nur gelesen hat.
- Intelligenz (IZ)
Intelligenz ist notwendig, um Wissen und Erfahrung beim Treffen von Entscheidungen in komplexen Situationen einsetzen zu können. Auf den ersten Blick könnte man glauben, es gäbe Intelligenz im Überfluss, denn niemand beklagt sich darüber, zu wenig abbekommen zu haben, während es ja sonst immer mehr Menschen gibt, die jammern, in irgendeiner Hinsicht benachteiligt worden zu sein. Es gibt keine „Me Too“ Bewegung der kognitiv Benachteiligten, keinen Jahrestag, an dem wir der <90 IQ gedenken. Dennoch scheint da hin und wider ein Mangel an Intelligenz zu herrschen, etwa wenn gefordert wird man solle das Zusammenleben täglich neu aushandeln – als wären wir im Dschungel oder im Neandertal.
- Menschlichkeit (ME)
Menschlichkeit steht hier für die Grundhaltung, den Menschen und dem Leben in Liebe zu begegnen. Diese Liebe ist ein starker Antrieb. Der Gegenpol dazu ist das Ressentiment, und der daraus folgende Impuls ist nicht weniger stark. Ressentiment ist der Vorsatz, sich an der Welt dafür zu rächen, dass man vom Schicksal in irgend einer Hinsicht benachteiligt wurde. Das ist nicht gut, und unter den schlimmsten Herrschern der Geschichte findet man solche Kandidaten.
Rechenaufgabe für Sie
Ich habe unten eine kleine Hausaufgabe für Sie vorbereitet: bitte geben Sie jedem der Kandidaten für jede der „fünf Tugenden eine Punktezahl von 0 bis 3. Und jetzt wird`s schwierig. Vergeben Sie zuerst Ihre Wertung für Integrität IN. Dann bewerten Sie bitte die vier weiteren Tugenden und addieren diese – im Kopf. Jetzt multiplizieren Sie das Ergebnis mit „IN“ und schreiben das Resultat in die Spalte QU.
Ich erläutere das an einem Beispiel, etwa an der Bundesministerin des Äußeren.
Integrität = IN = 1 von 3 Punkten (ich vermute, dass sie sich ihrer Partei mehr verpflichtet fühlt als ihrem Amtseid. Ich könnte mir auch vorstellen, dass sie auf Grund der geringen Welterfahrung und des geringen Wissens – ja, sie hat ein Buch geschrieben, ja, sie hat einen beeindruckenden Lebenslauf – wenig Vertrauen in die eigene Urteilskraft hat und daher von WWF, WEF oder ähnlichen Organisationen beeinflussbar ist. Daher meine geringe Wertung in Sachen Integrität)
Wissen = WI = 1
Erfahrung = ER = 1 ( hinsichtlich Karriere in der Partei hat sie Erfahrung, aber hilft die, wenn es um die Verteidigung deutscher Interessen gegen andere Länder geht?
Intelligenz = IZ = 2
Menschlichkeit = ME = 3 (sie hat nicht diesen typischen feministischen Gesichtsausdruck: „ich bin unglücklich und ihr seid schuld daran“, den viele Politikerinnen und Aktivistinnen durch die Welt tragen und der ihre Ressentiments verrät.)
Also, liebe Annalena:
Die Summe WI + ER + IZ + ME = 1 + 1 + 2 + 3 = 7
multiplizieren wir jetzt mit Integrität IN = 1 und wir bekommen
Qualifikationszahl QU = 7
… von maximal 36 möglichen Punkten – wie sie vielleicht ein gewisser Helmut Schmidt erreicht hätte.
Sie protestieren jetzt. Sie finden, Annalena ist sympathisch und sie macht sich gut, solange sie keine Reden auf Englisch hält. Mag schon sein, aber ist sie auch die beste Wahl um deutsche Interessen gegen die Interessen anderer Länder durchzusetzen?
Ohne Integrität ist alles sinnlos
Und noch etwas: Warum wird die Integrität nicht auch einfach addiert, so wie die anderen Punkte?
Weil ohne Integrität all die anderen Qualifikationen nutzlos, ja vielleicht sogar gefährlich sind. Lassen Sie mich einen hypothetischen Politiker konstruieren, der es in WI, ER und IZ auf insgesamt 9 Punkte bringt, der aber eine intensive Abneigung gegen alles Deutsche hat, der auf Nationalhymne und schwarz-rot-gold neurotisch reagiert, und der die deutsche Fußball-Nationalmannschaft umgetauft hat in „Mannschaft“. Der sogar seine Abneigung gegenüber der eigenen Partei hemmungslos zur Schau stellt und der bei bedarf das Grundgesetz missachtet. So jemand könnte kaum Schaden von Deutschland wenden, geschweige denn den Nutzen für sein Volk mehren, egal wie gescheit, erfahren und intelligent er sein mag. Wenn Integrität gleich null, dann ist die ganze Qualifikation null – oder sogar darunter. Deswegen heißt es „mal IN“.
Wo bleibt die Qualitätssicherung?
Wenn man also die Qualifikation für diese wichtigen Ämter so leicht bestimmen kann, dann wäre eine entsprechende Qualitätssicherung doch relativ einfach durchzuführen. Warum passiert das nicht?
Nun im Prinzip passiert das schon.
Da gibt es einen Präsidenten, von dessen Urteil die Bestallung der Diener des Volkes abhängt, aus dessen Händen die Minister und Kanzler ihre Urkunden überreicht bekommen. Er hat seine politische Laufbahn in linken Studentenbewegungen begonnen und residiert jetzt in einem Palast mit 50 Zimmern. Hat er nicht die Herzensbildung, die weltmännische Erfahrung und das Allgemeinwissen, um die geeigneten Kandidaten auszusieben? Die hat er leider nicht. Er demonstrierte seine Inkompetenz in Sachen jüngerer deutscher Geschichte, indem er kürzlich eine gewisse Gudrun Ensslin, Terroristin der Roten Armee Fraktion, als eine der großen Frauen der Weltgeschichte bezeichnete.
Was kann man da erwarten. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Und nun sind Sie an der Reihe; ihr Resultat bitte im Leserbrief bekanntgeben.
Nicht aufsagen – ablesen