published 30.06.2024

Bild: IAEA

Am 27. Juni 2024 sprach IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi in Washington mit Mitgliedern des Exekutivrats der Weltbankgruppe. Es bestehe Konsens darüber, dass die Kernenergie ausgebaut werden muss und dass dies Finanzierung erfordert, insbesondere in Bezug auf nukleare Infrastruktur und Sicherungsmaßnahmen. Im Folgenden sind Auszüge aus einer aktuellen Veröffentlichung der Internationalen Atombehörde zu diesem Thema verkürzt und leicht verändert wiedergegeben.


Weltbank und Kernenergie

Um nachhaltige Entwicklung und Wohlstand zu erreichen, braucht die Welt eine Fülle sauberer, zuverlässiger und nachhaltiger Energie. Jetzt, zum ersten Mal in der Geschichte, drängt ein neuer Konsens auf den beschleunigten Einsatz der Kernenergie zusammen mit anderen emissionsarmen Technologien, um eine tiefgreifende und schnelle Dekarbonisierung zu erreichen.

In einem Gespräch mit Mitgliedern des Exekutivrats der Weltbankgruppe (in dem Deutschland hinter USA und Japan das stärkste Stimmrecht hat) in Washington teilte IAEA-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi die Perspektive der IAEA zur Kernenergie mit und sagte, die IAEA sei bereit, auf Anfrage technische Unterstützung für multilaterale Entwicklungsbanken bereitzustellen, insbesondere bei der Entwicklung der nuklearen Infrastruktur, einschließlich nuklearer Sicherheit und Schutzmaßnahmen.

„Von Afrika bis Asien brauchen Länder, die Kernenergie in ihren Energiemix aufnehmen wollen, technische und finanzielle Unterstützung. Mit ihrer technischen Expertise begleitet die IAEA sie auf ihrem gesamten Weg in die nukleare Entwicklung und hilft ihnen, die Infrastruktur für ein sicheres und nachhaltiges Atomkraftprogramm aufzubauen. Doch die Finanzierung bleibt eine Hürde. Während der Privatsektor zunehmend zur Finanzierung beitragen muss, können multilaterale Entwicklungsbanken wie die Weltbank eine nachhaltige Entwicklung vorantreiben, indem sie die Bankfähigkeit von Atomprojekten bewerten und Kredite zu erschwinglichen Zinssätzen bereitstellen“, sagte Herr Grossi.

Die Weltbank und andere multilaterale Entwicklungsbanken beteiligen sich derzeit nicht an der Finanzierung von Neubauprojekten für Atomkraft, obwohl einige multilaterale Entwicklungsbanken Kredite für die Modernisierung bestehender Atomreaktoren oder deren Stilllegung bereitgestellt haben. Herr Grossi sagte, dass die Finanzierung der Kernenergie die MDBs besser mit dem „neuen globalen Konsens“ in Einklang bringen würde, der letztes Jahr auf der COP28 in Dubai geschmiedet wurde, wo die Welt dazu aufrief, den Einsatz der Kernenergie zusammen mit anderen emissionsfreien Energietechnologien zu beschleunigen, um eine tiefgreifende und schnelle Dekarbonisierung zu erreichen.

 

Unterstützung für Nukleare Newcomer

Dutzende Länder haben außerdem eine auf der COP28 gemachte Zusage unterzeichnet, auf eine Verdreifachung der weltweiten Kernenergiekapazität hinzuarbeiten, um bis 2050 Netto-Null zu erreichen. Die Zusage forderte auch die Weltbank, regionale Entwicklungsbanken und internationale Finanzinstitute auf, Kernenergie in ihre Kreditvergabe einzubeziehen. Dieser Aufruf wurde von zahlreichen Ländern auf dem ersten Kernenergiegipfel wiederholt, der im März von der IAEA und der belgischen Regierung organisiert wurde.

Rund 30 sogenannte Newcomer-Länder erwägen den Einsatz der Kernenergie oder haben bereits damit begonnen, um ihre Entwicklung zu beschleunigen und die Emissionen zu reduzieren. Sie sehen in der Kernenergie eine Technologie, die das Rückgrat eines modernen Energiesystems mit rund um die Uhr verfügbarem Strom sowie Anwendungen wie industrieller Wärme bilden kann, die für eine saubere Energieversorgung einer modernen Wirtschaft erforderlich ist, unter anderem durch die Ermöglichung eines stärkeren Einsatzes variabler Solar- und Windenergie.

Rund zwei Drittel der Newcomer-Länder in der Kernenergie kommen aus Entwicklungsländern, und laut der Internationalen Energieagentur (IEA) muss die Kernenergie in diesen Ländern erheblich ausgebaut werden, wenn die Welt eine vernünftige Chance haben soll, die Klimaziele des Pariser Abkommens zu erreichen.

Die Finanzierung solcher Projekte bleibt dort jedoch eine große Hürde. Während einige Newcomer wie Bangladesch und Ägypten bereits ihre ersten Kernkraftwerke mit Hilfe staatlich unterstützter Finanzierung durch Kernreaktoranbieter bauen, müssen andere Länder möglicherweise andere Finanzierungsoptionen in Betracht ziehen. Mehrere Newcomer interessieren sich für neue Technologien wie kleine modulare Reaktoren. (Ende des Wiedergabe der IAEA Veröffentlichung).

 

Was passiert mit den Milliarden?

Von den 190 Mitgliedsländern der Weltbank leistet Deutschland mit 4,5% einen gewaltigen Beitrag zur deren Finanzierung; die letzte Zahlung belief sich auf 1,9 Milliarden US$, das sind rund 40 Euro pro Steuerzahler. Wird die deutsche Repräsentantin im Vorstand der Weltbank, Frau Svenja Schulze, mit ihrem Gwichtigen Stimmrecht nun dafür sorgen, dass davon kein Cent in die Förderung von Kernenergie fließt? Immerhin hat Deutschland ja unter Merkel und Ampel nukleare Anlagen mit einem Wert der Größenordnung von 100 Milliarden vernichten lassen.

 


UND HIER EIN FREUNDLICHER GESCHENK-TIPP

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Guenther Keller
20 hours ago

Als Germanistin ist da die richtige frau an richtigen Ort. Frei von Kenntnis und ,wie sie meint, mit einer wunderbaren Sprachmelodie. wir werden in den Untergang moderiert und es klingt schön…