published 14.10.2023

Bild: felea emanuel / unsplash

 Niemand hat sich jemals gefragt, ob Francisco d’Anconia gut aussieht oder nicht; das war irrelevant. Denn sobald er einen Raum betrat, war es unmöglich, jemand anderen anzusehen. Seine große, schlanke Figur hatte einen Hauch von Vornehmheit, aber er war nicht modern, er war authentisch. Er bewegte sich mit der Vitalität eines gesunden Menschen und mit der Macht der Gewissheit.


Diese Hommage aus Ayn Rands Roman „Atlas Shrugged (Der Streik)“ kam mir blitzartig in den Sinn, als ich vor einer Woche die Ehre hatte an einem perfekt organisierten Treffen von Autoren der „Achse des Guten achgut.com“ teilzunehmen. Die Räumlichkeiten barsten vor intelligenten, originellen, prominenten und kosmopolitischen Persönlichkeiten, von denen einige all diese Charakteristika zugleich auf sich vereinten, und die zudem lesenswerte Texte schrieben.

Die Atomsphäre hallte von engagierten, anspruchsvollen Diskussionen, wie ein tropischer Urwald vom Kreischen der Papageien und Paviane. Doch dann verstummte all das plötzlich, denn ein Mann hatte den Raum betreten, der es unmöglich machte, die Aufmerksamkeit auf jemand oder etwas anderes zu richten.

 

Wenn die Versager das Sagen haben

Zurück zu unserem Romanhelden, der hatte in einem Land gelebt in dem „Die Regierung da war, um uns vor Verbrechern zu schützen, und die Verfassung war da, um uns vor der Regierung zu schützen.“ Aber das änderte sich, als Schritt für Schritt die Versager das Sagen bekamen; als Männer, die nichts leisteten, zunehmend an Einfluss gewannen, um auf Kosten der Tüchtigen zu leben. Ein Konglomerat von Plünderern („looters“) und Schnorrern („moochers“) griff per Gesetz und Korruption von Tag zu Tag mehr in alle Lebensbereiche ein.

Sie entkernten die Sprache von jeglicher Logik, und schufen zu diesem Zweck laufend neue Vokabeln, die jeder vernünftigen Argumentation den Boden entzogen.

In dieser Welt des Lug und Trugs also taucht Francisco d‘Anconia auf, der sich mit der Macht der Gewissheit bewegte, der harte Fragen stellt, die Dinge beim Namen nannte und den die Plünderer und Schnorrer fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Sein charakteristischer Spott und seine Ironie waren allgegenwärtig, jedoch stets wohlwollend. Sie richten sich nur gegen das Irrationale, das Betrügerische, und gegen sonst niemanden.

 

Richtig gegendert

Auch unsere Regierung war einmal dazu da, um uns vor Verbrechern zu schützen, und die Verfassung war da, um uns vor der Regierung zu schützen. Aber das änderte sich, als die Versager und Versagerinnen die Macht übernahmen; als Männer und Frauen, die in ihrem Leben nichts geleistet hatten, sich organisierten, um auf Kosten der Tüchtigen zu leben; als per Gesetz und Korruption von Tag zu Tag stärker in alle Lebensbereiche eingegriffen wurde.

Die wunderbare deutsche Sprache wurde systematisch in ein Werkzeug der Unlogik deformiert, mit immer neuen Floskeln wie Klimagerechtigkeit, Inklusion und feministischer Außenpolitik.

In dieser Welt des Lug und Trugs also taucht ein moderner Francisco d’Anconia auf, der sich mit der Macht der Gewissheit bewegt, der die Dinge beim Namen nennt, harte Fragen stellt, und deswegen aus der Bundespressekonferenz eliminiert wird.

Die Rede ist von Boris Reitschuster, dem couragierten Don Francisco der Gegenwart, der die Dekadenz, Korruption und politische Verblendung im Deutschland des 21. Jahrhunderts in seiner journalistischen Arbeit und jetzt auch in seinem Buch „Meine Vertreibung“ dokumentiert. Glauben Sie mir, es lohnt sich, diesen Mann und seine Geschichte kennenzulernen. Und er hat eine gespenstische Erkenntnis für diese heutige politische Entwicklung: „Déjà vu“.


UND HIER EIN FREUNDLICHER GESCHENK-TIPP

Share via Email Share via Email